„Diese Woche muss der Bundestag Farbe bekennen“, schreibt der Bundesverband wir pflegen e.V. in einer aktuellen Pressemitteilung und fragt: „Wird die Politik endlich Maßnahmen beschließen zur Unterstützung der häuslichen Pflege in der Corona Pandemie?“ Die Dialog-Offensive Pflege schließt sich den Forderungen von wir pflegen e.V. an und unterstützt diesen dringenden Appell.
Das sind die Forderungen und Argumente von wir pflegen e.V.:
„Über 75% aller Pflege findet im häuslichen Bereich statt. Als tragende Säule unseres Pflegesystems sind pflegende Angehörige systemrelevant, wurden jedoch bisher vernachlässigt. Die Not ist groß, denn für viele Angehörige sind wichtige Hilfen weggebrochen. Deshalb muss die Politik dringend Maßnahmen ergreifen, die die kritische Situation und Ängste der pflegenden Angehörigen und der Pflegebedürftigen mildern.
Dazu hat der Bundesverband wir pflegen e.V. dringende Forderungen von hunderten pflegenden Angehörigen aufgegriffen und diese Woche als Maßnahmenkatalog zur Unterstützung der häuslichen Pflege den Bundestagsfraktionen und Ministerien vorgelegt.
Der Forderungskatalog liegt bereits bei den Ministerien und den Bundestagsfraktionen und die Pressemeldung ging heute an alle relevanten Medienvertreter in Gesamtdeutschland!
Pflegende Angehörige stellen der Politik die „Vertrauensfrage“:
Corona – Maßnahmenpaket für die häusliche Pflege
Die 11 konkreten Forderungen umfassen u.a.:
– Sofort-Hilfe zur Unterstützung bei Versorgungsengpässen – Corona Schnelltests und Schutzmaterialien für pflegende Angehörige – Beratung, Information und Begleitung – Pflegezeit mit Lohnersatz für berufstägige pflegende Angehörige – Frei verfügbare Budgets und Unterstützung bei Armut und Armutsgefährdung
Die Sorge um Infektionen der pflegebedürftigen Kinder, Partner, Freunde oder Eltern ist groß, denn die Möglichkeiten der Risikominimierung fehlen aufgrund ausbleibender Schutzkleidung. Viele berufstätige pflegende Angehörige können derzeit ohne Unterstützung Beruf und Pflege nicht vereinbaren.
Viele verzweifeln, da die Tagespflege, ambulante Pflegedienste oder osteuropäische Pflegekräfte weggebrochen sind. Für Armutsgefährdete und von Armut betroffene pflegende Angehörige sind alternative Hilfen oft nicht finanzierbar.
Die fehlenden Hilfsmaßnahmen bedeuten eine akute Gefährdung für die pflegerische und gesundheitliche Versorgung von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen. Dazu sagt Susanne Hallermann, Medienbeauftragte des Vereins:
„Pflegende Angehörige sind systemrelevant, genauso wie beruflich Pflegende. Die Bundesregierung, Länder und Kommunen dürfen Ihnen daher das Recht auf Unterstützung und Absicherung nicht verweigern. Wir haben den politischen Entscheidungsträgern viele gute Vorschläge vorgelegt, die es jetzt umzusetzen gilt: von Schnelltests für pflegende Angehörige und pflegebedürftige Menschen, über niedrigschwellige Beratungsangebote bis hin zu finanzieller Unterstützung. Wer jetzt politisch taktiert, lässt pflegende Angehörige im Stich. In dieser Krise zeigt sich, wer wirklich Verantwortung für die Pflege übernimmt.“